Warum können wir selbst an heißen Tagen nicht auf Bettlaken verzichten?
Haben Sie sich jemals gefragt, warum man beim Schlafen das Bedürfnis verspürt, sich zuzudecken? Klar, wenn es kalt ist, kann man die Gründe erahnen. Kälte ist allerdings nicht der einzige Grund, weshalb man so ungern auf Bettlaken verzichtet.
Tatsache ist nämlich, dass nicht nur die Bevölkerungen in kalten Ländern gerne Bettlaken benutzen, sondern auch die, die beispielsweise in Regenwäldern leben.
Hier die Gründe:
Ein wenig Geschichte
Bettwäsche war bei den Ägyptern aus Leinen, bei den antiken Römern aus Wolle und im mittelalterlichen Europa aus Baumwolle. Damals war Bettwäsche allerdings nur etwas für reiche Menschen. Große Laken zu weben, war nämlich für den Großteil der Bevölkerung zu kostspielig.
Erst im modernen Zeitalter, mit der Industrialisierung, begann die Produktion von Laken sich zu verbreiten, wodurch ihre Nutzung auch für die Mittelschicht ermöglicht wurde.
Das Bett war übrigens das kostspieligste Möbelstück im Haus und außerdem auch das wichtigste für junge Hochzeitspaare, die eine Familie gründen wollten.
Das Bett und die Bettwäsche waren so bedeutend, dass sie häufig als wertvolles Vermächtnis von Generation zu Generation vererbt wurden. Noch heute ist der Brauch einer Aussteuer für Töchter weit verbreitet, die hauptsächlich aus Bettwäsche besteht und von der Braut mit in das neue Haus genommen wird.
Warum können wir nicht auf Bettlaken verzichten?
Eine interessante Studie über die Nutzung von Bettlaken wurde 2002 mit zahlreichen Teilnehmern aus warmen Ländern durchgeführt. Was kam heraus? Selbst Bewohner aus Mittelafrika wollen Laken auf ihrem Bett.
Laut dem Direktor des Unity Sleep Disorder Centers in New York hat das Bedürfnis sich nachts zuzudecken 2 Gründe:
- Der erste hängt mit unserem Körper zusammen: Dieser hat nämlich die besondere Fähigkeit, die eigene Körpertemperatur zum Schutz der inneren Organe zu regeln. Während der REM-Phase fehlt diese Fähigkeit allerdings. Deshalb ist eine zusätzliche Hilfe sehr nützlich, um die Körpertemperatur zu erhalten, selbst, wenn es draußen nicht ganz so kalt ist.
- Der andere dagegen hängt mit unserer Psyche und Kultur zusammen: Schon als Kinder werden wir nämlich von unseren Eltern zum Schlafen eingewickelt und zugedeckt. Manche empfinden Bettlaken sogar als beschützend, vergleichbar mit der Sicherheit und Ruhe des Schoßes der Mutter.